31. Juli 2015

Nicht von Verdi, sondern von Lindpaintner: "Die sizilianische Vesper" - Ein starkes Stück Stuttgarter Operngeschichte, wiederbelebt beim Belcanto-Festival "Rossini in Wildbad"

 "Illustrirte Zeitung", Leipzig, Erster Band, Juli bis Dezember 1843 - Seite 281
(mit Aufführungsrezension)

Eine "deutsche" Belcanto-Oper
Am morgigen Sonnabend, 1. August, sendet Deutschlandradio Kultur als Aufzeichnung vom diesjährigen Festival "Rossini in Wildbad" die Oper "Il vespro siciliano" von Peter Joseph von Lindpaintner, konzertant aufgeführt nach der Kritischen Ausgabe der Edition Nordstern, herausgegeben von Volker Tosta. Bereits beim Festival 2012 standen in einem Konzert zwei Stücke aus dieser Oper auf dem Programm und machten auf das ganze Werk neugieirig.

Das Belcanto-Festival "Rossini in Wildbad" bringt seit Jahren nicht nur Opern von Rossini zur Aufführung, sondern auch Werke anderer damaliger Komponisten, die zu ihrer Zeit erfolgreich und teils sogar sehr berühmt waren, dann aber in Vergessenheit gerieten und nun wieder - auch dank der zahlreichen auf CD veröffentlichten Mitschnitte - neu gehört und bewertet werden können (s. die Diskografie hier im Blog). Aus diesem schier unerschöpflichen Reservoir neu zu entdeckender Schätze ist dieses Jahr eine besondere Rarität hervorgeholt worden: Eine "deutsche" Belcanto-Oper, an der der Komponist sogar während eines Kuraufenthalts in Wildbad gearbeitet hat, nämlich "Die sizilianische Vesper" / "Il vespro siciliano" von Peter Joseph von Lindpaintner, als "Große heroische Oper mit Tanz in vier Abtheilungen" ein rund 3,5 Stunden langes Werk mit sechzehn Solistenpartien. Das Werk wurde - ausweislich des weiter unten abgebildeten Theaterzettels - am 10. Mai 1843 am Königlichen Hof-Theater in Stuttgart uraufgeführt und somit lange vor Verdis "Les Vêpres siciliennes" von 1855. Die Oper wurde auf ein deutsches Libretto komponiert, verfasst in wohlgesetzten Reimen. Und so fängt die Oper an: Wie funkelt im Pokale, / beim lustgewürzten Mahle, / der goldene Rebensaft! / Lasst schäumen ihn und fließen, / lasst ihn die Lust versüßen, / die uns dies Fest verschafft! Aber sehr bald wurde in der Hoffnung auf eine internationale Verbreitung auch für eine italienische Version gesorgt, - von einer Übersetzung zu sprechen, wäre wohl nicht ganz zutreffend, da auch der italienische Text gereimt ist und somit notgedrungen oft sehr frei mit der Textvorlage umgeht, teils noch wesentlich freier, als die ersten Sätze belegen können: Ah, come il vino brilla / e nel boccal scintilla, / delizia all’occhio e al cor. / Evviva il bello rito; / chi mai dopo un convito / non l’ameria ognor! Die italienische Fassung wurde jetzt in Bad Wildbad aufgeführt,- wahrscheinlich überhaupt zum ersten Mal; für die Übertexte wurde der italienische Text möglichst wortgetreu neu übersetzt., 

Diese moderne Erstaufführung der italienischen Fassung stand übrigens laut Programmheft unter der Schirmherrschaft Seiner königlichen Hoheit Carl Herzog von Württemberg. Ich bin überrascht, dass es in Deutschland noch "Königliche Hoheiten" gibt...

Für Berichte über die Aufführungen in Bad Wildbad wird auf die Zusammenstellung in der Presseschau hier im Blog verwiesen.

Herr Volker Tosta hat sich als Herausgeber der Kritischen Ausgabe unter dem Titel "Ein starkes Stück Stuttgarter Operngeschichte - vollendet in Wildbad" eingehend mit Komponist und Werk befasst. Ich danke Herrn Tosta herzlich für die Gelegenheit, diese detaillierten und mit zahlreichen Anmerkungen versehenen Ausführungen, die in dieser Fülle den Rahmen eines Programmhefts oder eines CD-Booklets sicherlich sprengen würden, in meinem Blog zu veröffentlichen und somit einem über die Spezialisten hinausgehenden interessierten Publikum zugänglich zu machen, nicht zuletzt auch in Hinblick auf die zu erwartende Veröffentlichung auf CD. (esg)
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Volker Tosta: 
Ein starkes Stück Stuttgarter Operngeschichte – vollendet in Wildbad

Die sizilianische Vesper von Peter Joseph von Lindpaintner

Der Komponist

Der 14. Februar 1844 ist ein großer Tag im Leben des 1791 in Koblenz geborenen, königlich württembergischen Kapellmeisters1 Peter Joseph Lindpaintner. Genau 25 Jahre nach seinem Dienstantritt im Jahr 1819 wird Lindpaintner mit dem "Ritterkreuz der Württembergischen Krone" ausgezeichnet, mit dessen Verleihung die Erhebung in den persönlichen Adelsstand verbunden ist. Damit würdigt König Wilhelm I. die Verdienste Lindpaintners um die Stuttgarter Hofoper, die dieser wieder auf das künstlerische Niveau der legendären Zeit Jomellis (1753-1769) an der Hofbühne des Herzogs Karl von Württemberg geführt hat.
Lithographie von J. Kriehuber, Wien 1837
Insbesondere das Orchester entwickelt er zu einem der führenden Klangkörper Deutschlands. Felix Mendelssohn schreibt: "Der Lindpaintner ist glaub' ich jetzt der beste Orchesterdirigent in Deutschland, es ist als wenn er mit seinem Taktstöckchen die ganze Musik spielte", und er lobt weiterhin das "vortreffliche Orchester, das so vollkommen schön und genau zusammengeht, wie man es nur erdenken kann."2 Auch Berlioz äußert sich bei einem Besuch in Stuttgart während seiner Deutschlandreise 1843 verblüfft: "Ich hatte allen Grund, an verschiedenen Stellen der Ouvertüre [Les Francs-Juges] und im Finale der Sinfonie [Symphonie fantastique] mit einer Menge Fehlern zu rechnen, konnte jedoch auch nicht einen einzigen feststellen; alles wurde gleich beim ersten Mal gesehen, gelesen und gemeistert. Ich war maßlos erstaunt." 3
In allen zeitgenössischen Urteilen , die wir über den Dirigenten Lindpaintner besitzen, steht immer die Beobachtung obenan, dass nur ein Wille die Musik beseele und dass das Zusammenwirken der einzelnen Künstler bewundernswert sei. Dabei ist nicht zu übersehen, dass Lindpaintner als erst 28-jähriger Mann nach Stuttgart kam und mit seinem Amtsantritt das Aufblühen der Oper nach einer langen Zeit des Niedergangs einsetzte. Er verdankt dies in erster Linie der strengen Disziplin, die er bei Orchester und Sängern einführt; jeder Solist hat seine Rolle zu Hause einzustudieren, ohne den Korrepetitor zur Verfügung zu haben, wobei drei Seiten der Partie als tägliches Pensum angenommen werden (gemeint sind natürlich die Seiten in der ausgeschriebenen Stimme, nicht etwa Seiten in der Partitur oder im Klavierauszug), und darauf gründet Lindpaintner seine Berechnung der Tage von der ersten Probe bis zur ersten Aufführung. Dabei wagt niemand, nicht rechtzeitig fertig zu sein, da man weiß, wie streng der geachtete, aber auch gefürchtete Kapellmeister seinen Forderungen nachgeht. Nur so ist es ihm möglich, das vielseitige und abwechslungsreiche Repertoire, das er sich vorgenommen hat (mehr als 30 verschiedene Opern pro Spielzeit bei ca. 85 Vorstellungen), auch wirklich aufzuführen.4
Aber Lindpaintner sieht sich nicht in erster Linie als Dirigent und Organisator, als den man ihn nach vielen Jahren häufig wechselnder Direktionen angeworben hat, sondern als Komponist, und seine Zeitgenossen sehen das auch so. Der Stuttgarter Hofkapellmeister wird von maßgeblichen zeitgenössischen Musikern (Spohr, Schumann) und Theoretikern (Marx) in der Hochzeit seines Wirkens als Hoffnungsträger unter den deutschen Opernkomponisten geachtet; Mendelssohn müht sich sogar persönlich um eine Aufführung seiner Musik in den Gewandhauskonzerten, und in den populären Gattungen Instrumentalkonzert und Ouvertüre gilt er unbestritten als Koryphäe.
Sein Verhältnis zu Stuttgart bleibt über die Dauer seines 38-jährigen Wirkens jedoch stets ambivalent.
Er ist sich bewusst, dass das lutherisch geprägte und in künstlerischer Sicht provinzielle Stuttgart einen schlechten Ausgangspunkt für eine Komponistenkarriere darstellt, vor allem wenn es um die Oper geht.
Seinem Freund Bärmann5 in München gesteht er, dass eine erfolgversprechende Karriere als Opernkomponist eigentlich nur von Berlin, Dresden, München oder Wien ausgehen könne.
König Wilhelms nüchterne Sinnesart, seine mäßigen Leidenschaften, seine Abneigung gegen jeglichen Prunk und seine ganz auf das Pragmatische gerichtete Religiosität, all diese Eigenschaften wirken wie ein Spiegel der geistigen Atmosphäre, die das alltägliche Leben in der Residenzstadt prägt. Angesichts des geradezu sensationellen Erfolges des von Lindpaintner für die Truppe von Filippo Taglioni geschriebenen Balletts Joko (1826) schreibt Wilhelm Hauff: "Was wir durch Joko Gelegenheit hatten zu sehen, war der Furore des hiesigen Publikums. Wir hatten es nämlich immer so ruhig und gesetzt gesehen, dass wir zweifelten, es werde jemals durch die Kunst bis zu jener Höhe der Begeisterung gebracht werden, die man Furore nennt. Bei großen dramatischen oder musikalischen Werken schien es wenigstens nicht möglich." An der Tagesordnung war wohl eher eine Reaktion, wie sie Berlioz über den Besuch einer Vorstellung des Fidelio äußert: "Am Ende dieser großartigen Fidelio-Vorstellung ließen sich zehn, zwölf Zuhörer dazu herab, im Hinausgehen ein wenig Beifall zu spenden [...] und das war alles. Eine solche Gleichgültigkeit empörte mich."6 Lindpaintners Amt in Stuttgart ist gut honoriert und seine Stellung ist viele Jahre lang dank seiner ausgezeichneten Beziehung zum König unangefochten, und dies trotz der am Stuttgarter Theater waltenden Mätressenwirtschaft, die er einen "Rattentanz" nennt und von der er sich fernhält. Tatsächlich hat Lindpaintner mehrfach die Gelegenheit, nach Berlin, Dresden, München oder Wien zu wechseln. Er ist ein umworbener Musikdirektor und unterhält gute Beziehungen zu den in Frage kommenden Intendanzen. Mehrfach steht ein Wechsel kurz vor dem vertraglichen Abschluss, aber stets setzt sich sein Hang zur Bequemlichkeit und Sesshaftigkeit durch. Seine Stuttgarter Stellung erweist sich als goldener Käfig, dem er nicht entlaufen kann, letztlich vielleicht auch nicht möchte. Ein mehrteiliger Artikel, den die AMZ im Jahr 1835 über Lindpaintner veröffentlicht, belegt seine sentimentale Anhänglichkeit an die Residenzstadt am Neckar, wobei vor allem die Natur in der Umgebung der Stadt eine große Rolle spielt.7

Trotz der hohen Belastungen durch den Dienst am Hoftheater arbeitet er mit Feuereifer an seiner Komponistenkarriere, vor allem auf dem Gebiet der Oper. Mit eiserner Disziplin, die er nicht nur seinem Ensemble sondern vor allem sich selbst abverlangt, schafft er sich den Freiraum zum Komponieren, das er als seine "Leidenschaft" bezeichnete. In seinem Anstellungsvertrag bedingt er sich aus, "jährlich eine eigene, große Oper aufführen zu dürfen, um meinen Ruf als Componist auch im Auslande8 geltend zu erhalten".9 So kommen bis zum Ende seines Lebens (1856) einundzwanzig Opern verschiedenster Gattungen zustande, ein ganzes Kompendium der zu seinen Lebzeiten im Trend liegenden Opernformen, von der Opera seria (Demophoon 1810, später unter dem Einfluss der Erfolge Rossinis umgearbeitet in Timantes 1819) über die deutsche romantische Oper (Sulmona 1823, Der Bergkönig 1825, Der Vampyr 1828), die deutsche Spieloper (Die Macht des Liedes 1836, Libella 1855), die große historische Oper (Die Genueserin 1838, Die sizilianische Vesper 1843, Giulia oder die Korsen 1853) bis zur repräsentativen Festoper zur Einweihung des umgebauten Hoftheaters (Lichtenstein 1846), die nichts weniger darstellt als den Versuch, auf der Basis eines Romans von Wilhelm Hauff eine württembergische Nationaloper zu schaffen.

Die Vielseitigkeit der Opernproduktionen Lindpaintners ist unter anderem auch Ausdruck für das Dilemma, in dem die deutschen Komponisten in der ersten Hälfte des 19. Jahrhunderts stehen: Welchen Weg zu einem spezifisch deutschen Opernwerk sollen sie einschlagen? Das Publikum, an dessen Vorlieben das Repertoire weitestgehend ausgerichtet ist, bevorzugt hauptsächlich Opern französischen oder italienischen Ursprungs, die zu Dreivierteln die Spielpläne beherrschen. Auch der Geschmack der adligen Geldgeber der Theater tendiert in diese Richtung. "Im Opernrepertoire bevorzugte Wilhelm [I. von Württemberg] die Italiener, wie Rossini, Bellini, Donizetti und Franzosen, wie Mehul, Isouard, Auber gegenüber den deutschen Meistern seit Mozart, bis die späteren Komponisten Meyerbeer'scher Observanz, wozu auch der späte Lindpaintner zählt, seinem Geschmack wieder mehr entgegenkamen."10
Die Kritik und verbreitete theoretische Schriften verlangen dagegen einen eigenen deutschen Weg, der letztlich immer wieder in Werke mündet, die die sinnlichen Bedürfnisse der Zuhörerschaft ignorieren oder die Aufnahmefähigkeit des Publikums überfordern. Der relative Misserfolg der Euryanthe von Carl Maria von Weber ist eben nicht nur auf das mittelmäßige Libretto der Helmine von Chezy zurückzuführen, auch wenn das zum Schutz des erfolgreichen Autors des Freischütz immer wieder behauptet wird.

Auch Lindpaintner muss, etwa mit seiner Sulmona, die Erfahrung machen, dass allzu großer Anspruch einem Erfolg eher im Wege steht. Er nimmt sich - mit etwas Verspätung - daher Louis Spohrs Aufruf in der AMZ vom Juli 1823 zu Herzen, in dem dieser seinen komponierenden Mitstreitern folgendes Rezept für eine erfolgversprechende deutsche Oper empfiehlt11:

1. sich ein Buch zu suchen, das den großen Haufen anspricht, denn dieser entscheidet, ob die Oper auf dem Repertoire bleiben soll;

2. durch Einmischung erfundener Volksmelodien auf die Menge einzuwirken;

3. Orchestereffekte nicht zu scheuen, denn das Publikum ist schon zu sehr daran gewöhnt;

4. eine größere Einheit des Kunstwerks anzustreben, durch das Verwandeln der Dialoge in Rezitative.

Während Spohr dieses Programm seiner Oper Jessonda zugrunde legt, sich in seiner Kompositionsweise aber stets aristokratisch vornehm zurückhält, geht Lindpaintner vor allem in seinen historischen Opern noch einen Schritt weiter und sucht auch mit seiner Musik "den großen Haufen" anzusprechen, in einer Weise, wie es Spohr nicht will (aber vermutlich auch nicht kann). Macht Spohr sich in seiner "Historischen Symphonie"12 über die "allerneueste Epoche" namentlich mit Bezug auf Aubers La Muette de Portici lustig, greift Lindpaintner gerade dieses populäre Werk auf, als er nach Vorbildern für seine neue Oper sucht. Er schreibt: "Ich unternahm es, meine Hand an ein Werk der größeren Gattung zu legen, und wollte es versuchen, des deutschen Volkes Herz und Ohr durch populär-fassliche Melodien zu gewinnen."13 Das Werk, über das er hier schreibt, ist seine Große heroische Oper in 4 Akten Die sizilianische Vesper.

Das Werk

Tatsächlich liegt der Typus der in Paris zur Blüte gekommenen Großen historischen Oper bei den führenden deutschen Opernkomponisten am Ausgang der 1830er Jahre voll im Trend, und auch Lindpaintner ist damit bestens vertraut, da er alle maßgeblichen Werke dieses Typs schon in Stuttgart auf die Bühne gebracht hat. Die relativ liberale Theaterzensur des Verfassungsstaates Württemberg ermöglicht es, die Werke gegenüber dem Original unverändert auf die Bühne zu bringen.14 Adolf Palm schreibt: "Das war eine schöne, künstlerisch bedeutende Zeit, die dreißiger Jahre! Die Julirevolution hatte die Geister, welche lange unter dem Drucke einer schmählichen Rückwärtserei geseufzt, befreit, und aus Frankreich kam ein neuer belebender Odem in die deutschen Lande. Wie zwei gewaltige Sturmlieder hatten Aubers Stumme von Portici und Rossinis Tell der Eröffnung der Revolution vorangeklungen. Der deutsche Liberalismus trieb jetzt im schwäbischen und badischen Lande seine schönsten Jugendblüten, man schwärmte für die Pariser Julihelden, man schwelgte auch in Stuttgart in den Auberschen und Rossinischen Freiheitsklängen."15 Die genannten Werke Aubers und Rossinis hat Lindpaintner alle in Stuttgart selbst dirigiert, hinzu kamen Opern Donizettis, Bellinis, Mercadantes, Halevys La Juive und La Reine de Chypre, vor allem aber des damals alles überstrahlenden Meyerbeer mit Robert le Diable und Les Huguenots. Gerade die Werke dieses Komponisten, noch dazu eines Landsmannes, werden in den 1840er Jahren für die führenden deutschen Opernkomponisten zum Vorbild, von dem man sich Impulse für die Schaffung einer modernen deutschen Oper erhofft. Der hieraus resultierende Anspruch bringt die deutschen Komponisten aber in ein Dilemma, weil der kosmopolitische Ansatz Meyerbeers (Melodik - italienisch, Rhythmik - französisch, Harmonik - deutsch, so eine gängige, wenn auch vereinfachende Formel) einer ausgeprägt nationalen Eigenständigkeit entgegensteht. Die aus diesem Umstand resultierenden Kompromisse zeigen sich in den wichtigsten historischen Opern jener Jahre - Franz Lachner Catharina Cornaro (München 1841), Wagner Rienzi (Dresden 1842), Lindpaintner Die sizilianische Vesper (Stuttgart 1843), Marschner Kaiser Adolph von Nassau (Dresden 1845) - in verschiedenen Ausprägungen. Von diesen dürfte Lindpaintners Oper dem Meyerbeer'schen Modell am entschiedensten gefolgt sein, was in einer grundlegenden, stilkritischen Analyse noch zu belegen wäre. Spezifisch deutsche Elemente sind in diesem Werk in seiner nach dem damaligen Verständnis avancierten Harmonik, der durch Durchführungselemente stark angereicherten Orchestersprache und den immer wieder auftauchenden, volksliednahen Strophenliedern auszumachen, die beim deutschen Publikum sehr beliebt sind. Trotzdem bleibt der Eindruck einer im Gesangsmelos eher französisch-italienisch grundierten Oper bestehen. Neben Meyerbeer muss auch Aubers La Muette de Portici als Vorbild genannt werden, mit der die Oper die in Italien angesiedelte Revolutionsthematik gemein hat, was zu ähnlichen musikalischen Formulierungen führt, ohne jedoch Aubers stilistische Anleihen bei der Opéra comique zu übernehmen. Lindpaintner achtet genau darauf, keine bloßen Kopien seiner Vorbilder abzuliefern. Somit gelangt er trotz einer eklektischen Grundhaltung zu einem durch individuelle Abänderungen der verwendeten Modelle überzeugenden Ergebnis, bei dem er die in der jeweiligen dramatischen Situation erforderlichen modernen Stilmittel seiner Zeit einsetzt.

Schon Spohrs erste Forderung nach einer die große Menge ansprechenden Textvorlage erweist sich in vielen Fällen als erstes Hindernis auf dem Weg zu einer erfolgreichen deutschen Oper, da die zur Verfügung stehenden Librettisten auf diesem Gebiet sämtlich Amateure sind, die ihr Geld in anderen Berufen verdienen müssen, da das Schreiben von Opernlibretti in Deutschland noch weniger einbringt als deren Komposition. Als Folge ziehen sich die Klagen deutscher Komponisten über ein fehlendes wirkungsvolles Libretto wie eine Naturkonstante durch die Musikgeschichte des 19. Jahrhunderts. Wagner und Lortzing schreiben ihre Texte selbst, Lachner besorgt sich vom Chevalier de St. Georges16 seinen Text zur Catharina Cornaro, und Lindpaintner bittet seinen Logenbruder Heribert Rau17 um einen geeigneten Text. Rau, von der Ausbildung her Kaufmann, hat literarische Ambitionen, die später in eine Reihe von biographischen Romanen und mehreren Gedichtbänden münden, ist aber im Schreiben von Opernbüchern völlig unerfahren.

Inhalt: Sizilien im Jahr 1283. Nach der von ihm betriebenen Hinrichtung des letzten Hohenstaufen, Konradin, und mehreren gewonnenen Schlachten hat Karl von Anjou, der Bruder des französischen Königs, mit Unterstützung des Papstes Süditalien von Neapel bis Sizilien usurpiert. Die Willkürherrschaft der Franzosen bringt Karl in Gegensatz zum sizilianischen Adel und der einheimischen Bevölkerung. Zur Hofgesellschaft Karls zählen der sizilianische Conte di Fondi und dessen Rivale, der französische Marquis de Drouet. Karl ist zornig auf Fondi, da dieser von einer Brautwerbung für Karl bei der schönen Eleonore ohne dieselbe zurückgekehrt ist. Karl weiß nicht, dass Fondi selbst für Eleonore entbrannt ist und diese heimlich geheiratet hat. Nicht wissend, wie er die Situation handhaben soll, versteckt er Eleonore in seinem Schloss und gibt deren Zofe Celinde für seine Gattin aus. Das ungelöste Problem mit seinem Gönner bringt Fondi in die Nähe des sizilianischen Widerstandes, dessen anfängliche Zweifel an ihm er durch schwungvolle patriotische Bekenntnisse beseitigen kann. Vollends, als er den Sizilianern den von Karl verbannten Giovanni da Procida präsentiert, wird er in die Reihen der Freiheitskämpfer aufgenommen. Einem Hinweis Drouets folgend erscheint Karl in Fondis Schloss, um nach Eleonore zu suchen. Da er sie nicht finden kann, bezichtigt er Drouet der Intrige gegen Fondi und verbannt ihn von seinem Hof. Der verzweifelte Drouet, der eine Liebschaft zu Aurelie, einer Zofe im Dienste Fondis, pflegt, verschafft sich über sie unter falschen Versprechungen Zugang zu den geheimen Gemächern in Fondis Schloss und kann dem König so Fondi und seine wahre Gattin, Eleonore, präsentieren. Der erzürnte Karl rehabilitiert Drouet, nimmt Fondis Schloss in Besitz und wirft diesen in den Kerker. Eleonore widersteht Karls Annäherungsversuchen und geht auch auf dessen Angebot, Fondis Leben gegen die Ehe mit ihm zu tauschen, nicht ein. Sie kennt die Schwachstelle Karls und erinnert ihn an die Ermordung Konradins, was ihn den Ermordeten in einer Halluzination aufsteigen sehen lässt und sein Verlangen nach Eleonore gründlich abkühlt. Er beschließt, aus Palermo abzureisen und Eleonore töten zu lassen. Drouet soll den Befehl ausführen. Bevor Drouet zur Tat schreiten kann, muss er sich der Vorwürfe Aurelies erwehren. Als er mit Eleonore schließlich weggehen will, stellt sich ihm Procida mit einer Schar Maskierter in den Weg, um Eleonores Flucht zu ermöglichen. Als Wiedergutmachung für ihren Verrat dringt Aurelie in den Kerker ein, in dem Fondi gefangen gehalten wird. Ihr gelingt es, den Kerkermeister betrunken zu machen und letztlich zu überrumpeln. Zusammen mit ihr gelingt Fondi die Flucht. Inzwischen hat Procida durch Agitation eine große Anhängerschaft bei der sizilianischen Bevölkerung gesammelt. Er berichtet von der baldigen Ankunft der Flotte Pedros von Aragon, der bereit sei, Sizilien als rechtmäßiges Erbe in Besitz zu nehmen und die Franzosen zu vertreiben. Beim Läuten der Vesperglocke sollen die Sizilianer den Aufstand beginnen. Einer feierlichen Osterprozession stellt sich Drouet mit einer Gruppe Soldaten auf der Suche nach der entlaufenen Eleonore entgegen. Eine verschleierte Frau in der Prozession hat seinen Verdacht erregt. Er zieht ihr den Schleier vom Gesicht; es ist Eleonore. Fondi eilt hinzu und ersticht Drouet. Da ertönt die Vesperglocke, und der allgemeine Aufstand beginnt. Die Franzosen werden besiegt und Pedro von Aragon als rechtmäßiger Herrscher empfangen. Die Sizilianer besingen das Ende der Willkürherrschaft und ihre neu gewonnene Freiheit.

Trotz der schon in der zeitgenössischen Kritik bemerkten Parallelen zwischen der Sizilianischen Vesper und Les Huguenots von Meyerbeer / Scribe liegen zwischen Scribes raffiniert kalkuliertem Geschichtsdiorama, in das das Grauen der Bartholomäusnacht erst allmählich, sich dann fortwährend steigernd eindringt, und der recht einfach gestrickten Franzosen-gegen-Sizilianer-Geschichte Raus Welten an Theatererfahrung und Professionalität. Zwar gelingt es Rau, seinem Komponisten einen reichhaltigen Strauß verschiedenster Szenen zusammenzustellen, der genügend Anlass zum Komponieren bietet, aber einen zentralen Kulminationspunkt der Handlung kann er nicht schaffen. Völlig unterschiedlich ist auch die Sichtweise auf die dargestellten geschichtlichen Ereignisse. In der Sizilianischen Vesper laufen private Intrige und geschichtliche Handlung parallel ab, ohne sich wesentlich zu durchdringen. Die private Intrige der Protagonisten Karl - Fondi - Drouet - Eleonore wäre auch ohne das Ereignis des Volksaufstandes der Sizilianer erzählbar, und Karl verlässt sogar - geschichtlich korrekt - die Bühne, bevor ihn der Aufstand, den er selbst durch sein despotisches Auftreten schürt, oder eine mögliche Rache Fondis erreicht. Diese vollzieht Fondi an seinem Konkurrenten Drouet. Das Ende ist zwar ein Volksaufstand, aber in Gestalt eines lieto fine. Das Gute hat gesiegt, das Böse muss weichen, Fondi bekommt seine Eleonore zurück und das Land einen rechtmäßigen Regenten. Wie anders dagegen der Schluss von Verdis Oper gleichen Titels18, wo gezeigt wird, dass individuelles Glück nicht möglich ist, wenn Menschen in das Räderwerk der Geschichte geraten. Am Ende werden dort alle Hauptpersonen
Opfer des durch die Revolution bewirkten Massakers. Eine derart geschichtspessimistische Sicht ist bei deutschen Autoren nicht denkbar, schon gar nicht bei idealistisch und königstreu gesinnten Mitgliedern der Freimaurerloge "Wilhelm zur aufgehenden Sonne", der sowohl Lindpaintner als auch sein Textautor Rau und der Übersetzer der Oper ins Italienische, der Sänger Wilhelm Häser, angehören.

Trotzdem muss Raus Libretto zur Sizilianischen Vesper zu den besseren deutschen Operntexten seiner Zeit gerechnet werden. Mit seiner direkten Sprache, die die lyrische Blumigkeit vieler deutscher Libretti vermeidet, stellt er sich den Anforderungen einer bühnenwirksam zu komponierenden Vorlage. Zudem gelingen Rau in den Auftritten Karls fesselnde Charakterporträts eines Machtmenschen, der bei Eleonores Heraufbeschwörung des Geistes des von ihm hingerichteten Konradin von Hohenstaufen sogar Macbeth-hafte Züge zeigt. In dieser heroischen Konfrontation zwischen Karl und Eleonore wird zumindest in der privaten Intrige ein gewisser Höhepunkt erreicht. Lindpaintner schätzt Raus Vorlage hoch ein, wenn er über seine neueste Oper an den bayerischen König Ludwig I. schreibt : "... Der Text der Sizilianischen Vesper durch große Mannigfaltigkeit der verschiedenen Musik, und Gattungen gewiß vor vielen sich auszeichnend, bietet so viele Momente drammatischen Aufschwungs ergreifender Volksscenen, gemischt mit lyrischer Weichheit, und einfacher Gemüthlichkeit dar, daß es wie mich dünkt nur der Schuld des Componisten wird zugemessen werden können, diesem umfassenden Poëm nicht Eingang verschafft zu haben. ..." 19 Hänsler urteilt über das Libretto: "Das Libretto der Vesper verrät in Anlage und Einzelheiten der Handlung wie auch im Sprachlichen das Vorbild Scribes, des Textdichters Aubers, Meyerbeers und Rossinis, dem erfolgreichsten Dreigestirn der französischen großen Oper. Am nächsten kommt es der Stummen von Portici, mit der es [...] den Freiheitskampf Siziliens gemeinsam hat. Ist die Dichtung [...] auch kein selbstständiges Werk, so lässt sie sich doch Lindpaintners bestem Textbuch, dem Vampyr, an die Seite stellen und es ist wohl kein Zufall, dass der Komponist zu beiden Opern auch die beste Musik geschrieben hat".20 21

Die im Libretto zur Sizilianischen Vesper auffallende Frankreich-Feindlichkeit ist nicht nur durch die historische Situation begründet, in der die Oper angelegt ist. Natürlich steht Karl von Anjou als Mörder des letzten Hohenstaufen beim deutschen Publikum als eher negative Gestalt da. Darüber hinaus webt Rau aber auch die Ressentiments in seinen Text ein, die im Gefolge der sog. Rheinkrise am Beginn der 1840er Jahre in der deutschen Öffentlichkeit entstanden sind.22 Dabei leistet er sich sogar Anachronismen, wenn er die französischen Soldaten im zweiten Akt singen lässt:

Weder Meer, noch Berg, noch Rhein
schließen unser Frankreich ein ...23

und spielt im Revolutionschor der Sizilianer direkt auf das kurz vorher entstandene Deutschlandlied Hoffmann v. Fallerslebens24 an:

Sizilien über Alles!

Lindpaintner erhält Raus Buch Anfang 1842 und beginnt sofort mit Skizzen zur Oper. Die eigentliche Komposition schreibt er im Juli und August 1842 während der Theaterferien in Langenargen am Bodensee, wo er regelmäßig seine Sommerferien verbringt. Daheim in Stuttgart instrumentiert er die Oper im Winter 1842/43 und schließt die Partitur am 29. Januar 1843 ab. Die Ouvertüre schreibt er erst wenige Wochen vor der Premiere; sie trägt das Datum vom 24. April 1843. Die Uraufführung findet am 10. Mai 1843 statt. Die Rezension der AMZ von der Premiere belegt den enthusiastischen Erfolg der Oper:
"Stuttgart, den 10. Mai. Gestern wurde hier im königl. Hoftheater zum ersten Male Lindpaintners neue Oper: Die sizilianische Vesper ... gegeben. Wenn nicht zu leugnen ist, dass Lindpaintner früher stets eine ziemlich mächtige Opposition fand und dass das Stuttgarter Publikum im Allgemeinen ein sehr kühles ist, das sich nur selten aus seiner teilnahmslosen Ruhe heraus begibt, so bringt es dem verdienstvollen Autor doppelt Ehre, wenn seine neue Oper mit einem Beifall, mit einer Wärme aufgenommen wurde, die bisher hier unerhört war und sich während der ganzen Aufführung erhielt und steigerte, so zwar, dass, was hier überhaupt noch nicht vorgekommen, der Komponist am Schlusse des Werks stürmisch hervorgerufen ward. Nach dem allgemeinen Urteil ist die Oper reich an schönen, dramatisch wirkungsvollen Szenen und dabei mit Liedern, Romanzen und Arien geschmückt, die nirgends ihre Wirkung auf das große Publikum verfehlen können. So wurde gleich das erste Lied nach der Introduktion, ein Troubadourlied, stürmisch da capo verlangt. Es ist aber auch von seltener Frische und Lieblichkeit. Im Ganzen ist die Oper heroisch gehalten, sehr glänzend und effektvoll instrumentiert, namentlich in der letzten Szene, wo Posaunen und Hörner durch eine wirkliche Glocke auf dem Theater verstärkt, den Klang der Vesperglocke andeuten, während die anderen Instrumente und der Chor darauf figurieren. Es war dies von einem Effekt, wie er in keiner neueren Oper vorgekommen. Die Chöre waren meisterhaft ausgeführt, das Orchester großartig und gegen die Ausführung der einzelnen Solopartien nichts einzuwenden. Szenerie und Kostüme vom Oberregisseur Herrn Moritz brillant und geschmackvoll arrangiert. Den deutschen Bühnen wird so oft, und wohl nicht ganz mit Unrecht, der Vorwurf gemacht, dass sie die Werke deutscher Komponisten vernachlässigen, ohne doch vom Auslande Besseres zu gewinnen. Hier wäre ihnen wieder Gelegenheit geboten, sich dagegen zu wahren und sicher dürfte es zu gleicher Zeit ehrenvoll und gewinnbringend sein."25

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Allein im Premierenjahr kommt es in Stuttgart zu vier weiteren Aufführungen, eine für die damalige Spielplangestaltung vergleichsweise hohe Zahl. Lindpaintner erhält 220 Gulden Honorar, da, wie die Intendanz bilanziert, "die Sizilianische Vesper bisher im Verhältnis mehr eingetragen hat als die früheren Opern des Lindpaintner". Auch in München reüssiert die Oper: "Fast jede Nummer fand durch Applaus Anerkennung" schreibt der Rezensent der Zeitschrift "Europa".26 Andere Städte folgen: Hamburg, Kassel, Braunschweig, Coburg, Breslau und Dresden. Das Werk wird der größte Erfolg Lindpaintners nach seinem Vampyr (1828). Doch nachdem die Oper die ersten Schritte einer erfolgversprechenden Karriere gemacht hat, wird es aus bisher unerforschten Gründen still um sie. Möglicherweise haben sich Lindpaintner und sein Librettist Rau mit ihrer Darstellung einer veritablen Revolution politisch zu weit vorgewagt. Zwar sind die Autoren der Oper liberal und königstreu und zeigen in ihrem Werk eine Revolution, die von einer als illegitim empfundenen, französischen Herrschaft (Karl von Anjou) zu einer legitimen Regierungsübernahme durch Pedro von Aragon führt, aber trotzdem sehen manche die Gefahr, dass sich aus der Oper revolutionäres Gedankengut herauslösen lässt, wie etwa wenn der Rezensent der Zeitschrift "Europa" schreibt: "Gibt es denn keine höhere Aufgabe mehr für die sanfteste aller Künste als Schwertgerassel, Glockengeheul und Pelotenfeuer das ewige Geschrei 'Tod den Tyrannen!' 'frei sei das Vaterland!' 'auf zur Rache!' 'schlagt sie nieder!' ertönen zu lassen?"27 Dies war eindeutig keine Empfehlung für eine Oper in den Zeiten des Vormärz, noch dazu wenn die revolutionären Gesänge, die schon gleich am Beginn der Ouvertüre erklingen, sich als sehr eingängig und somit barrikadentauglich zeigen.

In Stuttgart kommt es zu insgesamt acht Aufführungen bis zum Jahr 1845, eine gute Zahl für ein neues Werk. Danach tritt im Theaterbetrieb aufgrund des Neubaus des Hoftheaters eine Pause ein, und das wiedereröffnete Theater wird 1846 wiederum mit einer neuen Oper Lindpaintners - Lichtenstein - eingeweiht. Darüber gerät Die sizilianische Vesper in Vergessenheit. Die Jahre danach sehen Lindpaintners Karriere mit Beginn der Intendanz von Ferdinand von Gall 28 bereits im Abstieg begriffen. Mit der gegen seinen Willen im Jahr 1847 aufgeführten Oper Der Prätendent von Friedrich Wilhelm Kücken erscheint ein von einflussreichen Kreisen geförderter Konkurrent auf der Stuttgarter Bühne, der dann 1851 als zweiter Kapellmeister installiert wird. Diese Entmachtung Lindpaintners erregt in Deutschland allgemeines Aufsehen, zumal Kücken im Dirigieren keinerlei Erfahrung hat und Lindpaintner genötigt ist, den Konkurrenten auch noch auszubilden. Ein Absprung aus Stuttgart gelingt dem gebrochenen Mann nun nicht mehr; sein Pensionierungsgesuch wird abgelehnt. Lediglich sein weiter gutes Verhältnis zum König und seine Autorität als erfahrener Orchesterleiter bewahren ihn vor einem tieferen Abstieg. Gemildert werden seine letzten, bitteren Jahre in Stuttgart von der Berufung zum Leiter der Niederrheinischen Musikfeste 1851 und 1854 in Aachen sowie einer sehr erfolgreichen Tournee nach London im Jahr 1853. Lindpaintner stirbt am 21. August 1856 in Nonnenhorn am Bodensee, wo er auch begraben liegt. In Stuttgart kommt es noch zu einer Gedenkfeier, bei der sein Vampyr 1856 zum letzten Mal erklingt. Danach wird hier keine seiner Opern mehr gespielt.

Im Jahr 1855 wird an der Pariser Opéra Giuseppe Verdis Große Oper in fünf Akten Les Vêpres siciliennes (Die sizilianische Vesper) uraufgeführt. Der Text dieses Werks hat mit Lindpaintners Oper lediglich den historischen Hintergrund und die Gestalt des Revolutionsführers Giovanni da Procida gemein. Ursprünglich hatte Eugène Scribe das Libretto für Donizetti unter dem Titel Le Duc d'Albe schon im Jahr 1839 fertiggestellt, so dass er keinerlei Anleihen an die Oper Lindpaintners machen konnte. Donizetti hinterlässt seine Oper unvollendet. Ob Verdi Lindpaintners Werk gekannt hat, ist nicht bekannt. Theoretisch wäre dies möglich gewesen, aber die gänzlich unterschiedlichen Handlungsstrukturen der beiden Opern machen ein mögliches Studium Verdis von Lindpaintners Oper eher unwahrscheinlich. Musikalisch aber sind bei Verdi und bei Lindpaintner die Anleihen an Auber und Meyerbeer sehr offensichtlich, wodurch sich genretypische Ähnlichkeiten zwischen beiden Opern zwangsläufig ergeben.

Wildbad

Lindpaintner gilt als ausgesprochen diszipliniert und fleißig und erledigt ein außerordentliches Arbeitspensum, wenn er sich seinen verschiedenen Aufgaben als Dirigent und Komponist immer mit größtem Enthusiasmus widmet. Dabei ist sein Rezept einfach: um vier Uhr morgens aufstehen, den ganzen Tag über wenig essen, bis zum Abend fortarbeiten und sich möglichst wenig stören lassen, ab sechs dann dirigieren im Theater, gegen elf ins Bett, fünf Stunden schlafen. Das bleibt nicht ohne Folgen für seine Gesundheit. Im Oktober 1833 erkrankt er schwer, vermutlich an einem rheumatischen Fieber im Nackenbereich. Noch Jahre später leidet er des Öfteren an einem "Rheumatism im Genike, der so heftig ist, daß er mich manchmal zum Schreyen nötigt."29 Wie sein berühmter, italienischer Komponistenkollege im Jahr 1856, reist Lindpaintner nach Wildbad, wo er sich Heilung und Entspannung erhofft, so auch kurz nach den aufreibenden Wochen der Vorbereitungen zur Premiere der Sizilianischen Vesper. Belegt ist dies durch handschriftliche Eintragungen30 Lindpaintners im autographen Klavierauszug, den er im Mai und Juni 1843 in Wildbad fertigstellt und somit der Oper die Gestalt gibt, in der sie dann in Stuttgart und anderswo aufgeführt wird. So wird das Werk vor 172 Jahren in Wurfweite der heutigen Trinkhalle schon einmal auf Lindpaintners Klavier erklungen sein. Aber nicht nur diese lokalgeschichtliche Kuriosität prädestiniert gerade dieses Werk für eine Aufführung beim Belcanto-Festival Rossini in Wildbad. Wir können daran - und sicherlich für viele überraschend - erleben, wie viel Belcanto in der deutschen Oper der vorwagnerschen Epoche steckt, die in ihrer Vielfalt im heutigen musikalischen Bewusstsein völlig unbekannt und durch Fidelio und Der Freischütz absolut nicht adäquat in den Spielplänen repräsentiert ist. In Adolf Palms Briefen aus der Geschichte des Stuttgarter Hoftheaters lesen wir: "Es war ja so recht die Zeit des bel canto. Die Sänger ... hatten es leichter als heutzutage [1880], weil alle die vielen neuen, zündenden Opern, welche in rascher Folge erschienen, ziemlich eines Gesangsstyles waren, mochten sie aus Deutschland, Italien oder Frankreich kommen." Und so hören wir in Lindpaintners Oper, dass die Zeit der Rouladen, Fiorituren und gar des canto fiorito in den 1840er Jahren auch in Deutschland noch nicht vorbei ist, das Erbe Rossinis noch lebendig ist. Lindpaintner ist ein großer Rossinikenner und ist entscheidend an der Etablierung der Opern Rossinis im Repertoire des Stuttgarter Hoftheaters beteiligt. Von seinem Dienstantritt im April 1819 bis zum Oktober desselben Jahres studiert er gleich drei Erstaufführungen von Opern Rossinis ein (Il turco in Italia, L'inganno felice und Elisabetta, regina d’Inghilterra). Während seiner Amtszeit kommen neben diesen folgende Opern Rossinis in Stuttgart zur Aufführung: Armida, Guillaume Tell, La Cenerentola, La donna del lago, La gazza ladra, Le Siège de Corinthe, L' italiana in Algeri, Mosè in Egitto, Ricciardo e Zoraide, Tancredi und Zelmira. Auf dem Repertoire erhalten sich Guillaume Tell, Il barbiere, Otello und Tancredi, die ersten beiden sogar das ganze 19. Jahrhundert hindurch, und Lindpaintner dirigiert diese Werke bis zum Schluss seiner Laufbahn (1856).

Wie ein roter Faden zieht sich durch Lindpaintners Opern eine Neigung zur Italianità. Über die Komposition seines Bergkönigs schreibt er, er habe bei der Niederschrift stets "Zeit, Mode, Deutsch u. Italienisch im Auge behalten". Das italienische Melos seiner Sizilianischen Vesper ist also nicht nur als durch den Stoff bedingtes Lokalkolorit zu verstehen, sondern ist offenbar ein Grundzug seines persönlichen Stils. Nicht zufällig erscheinen die Klavierauszüge einiger seiner Opern mit deutschem und italienischem Text. Die Übersetzungen besorgt Lindpaintners Logenbruder, der Sänger Wilhelm Häser, über den Palm schreibt: "Mit dem alten Krebs um die Sängerkrone wetteiferte ... [Wilhelm] Häser, von dessen Koloraturen, insbesondere seinem vollendeten Triller, noch heute jeder schwärmt, der ihn einst gehört. Er sang hohen Bass und verband mit prächtiger, metallreicher, vom tiefen E bis zum G der dritten Oktave reichenden Stimme ein durch und durch nobles Spiel. Seine Blütezeit erstreckt[e] sich von 1813 bis Beginn der dreißiger Jahre, wo er allmählich auf die kleineren Rollen in Oper und Schauspiel, sowie auf den Konzertgesang sich zurückzog. ... Als Beweis seiner vielseitigen Bildung gelten auch seine zahlreichen literarischen Arbeiten. Er hat nicht nur einige Bühnenstücke selbst verfasst, andere aus dem Italienischen übertragen, sondern er übersetzte eine Anzahl klassischer Dramen vom Deutschen metrisch ins Italienische: Schillers Don Carlos, Goethes Iphigenie, ... und viele andere, ja er schrieb eine tragedia originale in 3 atti: La Grecia Liberata. Auch zu Operntexten wie Lindpaintners Vampyr, Sizilianische Vesper, Marschners Templer und Jüdin, besorgte der sprachgewandte Mann die italienische Übersetzung für den Klavierauszug."31 Die Verlage, im Fall der Vesper ist es Schott in Mainz, sind dankbar, erlauben die italienischen Fassungen doch eine leichtere Verbreitung der Opern im Ausland.
Auch in der Aufführungsgeschichte der Sizilianischen Vesper spielt Häser noch eine kuriose Rolle. Auf dem Theaterzettel der Uraufführung ist er als Darsteller des Pedro von Aragon verzeichnet. Schon bei der zweiten Aufführung ist diese Rolle vom Theaterzettel verschwunden, die kurze Szene mit dem Auftritt Pedros also offenbar gestrichen. Sie ist auch die einzige Szene der ganzen Oper, für die im autographen Klavierauszug kein italienischer Text vorhanden ist.32 Natürlich muss die rhythmische Struktur einzelner Passagen dem italienischen Sprachduktus angepasst werden. Diese Aufgabe, das zeigt der autographe Klavierauszug, wird von Lindpaintner selbst vorgenommen (möglicherweise geschieht auch dies in Wildbad). Dass die italienische Fassung der Vesper jemals auf einer Bühne erklungen ist, darf als unwahrscheinlich gelten. Insbesondere wird die Oper mit ihrem revolutionären Inhalt mit Sicherheit nicht im restaurativen Italien jener Jahre gespielt worden sein. Rossini in Wildbad hat sich dazu entschieden, Lindpaintners Sizilianische Vesper als Il vespro siciliano in der italienischen Übersetzung Wilhelm Häsers zu spielen. Hiermit wird nicht nur der spezifischen künstlerischen Ausrichtung des Festivals Rechnung getragen; das italienische Sprachmelos unterstreicht auch die ohnehin in der Partitur angelegte Italianità von Lindpaintners Komposition, die in dieser Form mit einiger Wahrscheinlichkeit zum ersten Mal gespielt wird.

Mit der Produktion von Lindpaintners Oper bereichert Rossini in Wildbad seine sehr verdienstvollen Entdeckungsreisen in das zeitgenössische und stilistische Umfeld Rossinis um eine lokale Facette, die die Überlappungen italienischer, französischer und deutscher Musikgeschichte in ein neues, bislang unbekanntes Licht taucht. Neben den gebotenen lokal- und musikgeschichtlichen Erkenntnissen ist das Werk aber auch ein wahrer Leckerbissen für den Opernfreund, der lediglich - wie J.S. Bach es einmal ausgedrückt hat - zur "Gemüths-Ergötzung" kommt (und dazu dürfte wohl die schweigende Mehrheit der Opernbesucher zählen). Es bietet viel Eingängiges, Spannendes, melodisch Süffiges und in der hier gebotenen Zusammenstellung sogar Neues. Lindpaintner hält die Sizilianische Vesper für einen Höhepunkt seines Opernschaffens. Lassen wir uns also mit seiner Beurteilung des Werkes schließen, mit der er die Oper dem bayerischen König Ludwig I. empfiehlt: "Mein Bestreben aber, die Erfahrungen meines Kunstwirkens wie in einem Brennpunkt zusammenzufassen, war einzig darauf hingezeichnet nach meiner besten Ueberzeugung dem Vocale wie dem Instrumentale nur das Würdige, Wirksame, Eigenthümliche zu bieten und das Solide mit dem Modernen zu verbinden. ..." 33

Anmerkungen:

1 Heute müsste man diesen Titel eher mit "Generalmusikdirektor" (GMD) übersetzen, denn Lindpaintner hat die alleinige Verantwortung für das am Hoftheater und in Konzerten auftretende Hoforchester. Ihm assistieren zwei Musikdirektoren, an die er Dirigate delegieren kann. Darüber hinaus ist er mitverantwortlich für das Engagement von Sängern, die Rollenverteilung sowie für die Spielplangestaltung.
2 Mendelssohn-Bartholdy, Felix, Reisebriefe aus den Jahren 1830-1832: hrsg. v. Paul Mendelssohn-Bartholdy, Leipzig, 1865, S. 151
3 Berlioz, Hector: Memoiren, neu übersetzt von Dagmar Kreher, Kassel, 2007, S. 330
4 Zum Vergleich: das Staatstheater Stuttgart spielt in der Saison 2014/15 156 Aufführungen von 19 verschiedenen Opern.
5 Heinrich Joseph Bärmann (* 14. Februar 1784 in Potsdam; † 11. Juni 1847 in München) war der berühmteste deutsche Klarinettist seiner Zeit. U.a. schrieben v. Weber, Spohr, Mendelssohn und Lindpaintner Konzerte für ihn.
6 Berlioz, a.a.O., S. 321
7 Allgemeine Musikalische Zeitung, Leipzig, 1835, S. 661 ff, S.677 ff
8 Als Ausland zählten damals auch alle andere deutschen Staaten.
9 Nägele, Reiner: Peter Joseph von Lindpaintner, Sein Leben - Sein Werk, Tutzing,1993, S. 108
10 Hänsler, Rolf: Peter Lindpaintner als Opernkomponist, Sein Leben und seine Werke, Ein Beitrag zur Operngeschichte des 19. Jahrhunderts, Diss. München, 1928, S. 31
11 Nägele, a.a.O., S. 178
12 Louis Spohr: Symphonie Nr. 6 , G-Dur, op. 116, "Historische Sinfonie im Stil und Geschmack vier verschiedener Zeitabschnitte (1840)
13 Nägele, a.a.O., S. 220
14 In München muss Lachner Meyerbeers Les Huguenots unter dem Titel Anglikaner und Puritaner herausbringen, um eine unerwünschte, negative Sichtweise auf den Katholizismus zu vermeiden.
15 Palm, Adolf: Briefe aus der Bretterwelt, Ernstes und Heiteres aus der Geschichte des Stuttgarter Hoftheaters, Stuttgart, 1881, S. 48
16 Jules-Henri Vernoy de Saint-Georges (* 7. November 1799 in Paris; † 23. Dezember 1875 in Paris) war ein französischer Dramatiker und überaus produktiver Librettist. 1829 wurde er Intendant der Pariser Opéra-Comique. Er schrieb u.a. für Donizetti den Text zu La Fille du régiment.
17 Heribert Rau (* 11. Februar 1813 zu Frankfurt am Main; † 26. September 1876 in Offenbach) war gelernter Kaufmann, fühlte sich ab 1844 zur freireligiösen Bewegung hingezogen und studierte danach in Heidelberg Theologie; danach war er Prediger bei den deutsch-katholischen Gemeinden in Stuttgart und Mannheim. 1856 erfolgte seine Entlassung aus diesem Amt wegen Verbreitung von freireligiösen Schriften. Er zog sich daraufhin nach Frankfurt a.M. zurück und entfaltete eine reiche schriftstellerische Tätigkeit, zu der eine Vielzahl biographischer Romane, u.a. über Beethoven, Weber und A.v. Humboldt, theologisch-philosophische Schriften und Gedichtbände gehören. Sein literarisches Werk umfasst 103 Bände.
18 Les Vêpres siciliennes, Paris 1855
19 Nägele, a.a.O., S. 220
20 Hänsler, a.a.O., S. 100
21 Der Erfolg seines Buches zur Sizilianischen Vesper veranlasst Rau, auch für Marschner den Text zu einer großen historischen Oper zu schreiben (Kaiser Adolph von Nassau, Dresden 1845)
22 Die Rheinkrise 1840 war eine diplomatische Krise zwischen dem Königreich Frankreich und dem Deutschen Bund, die auf die Forderung Frankreichs nach dem Rhein als seiner Ostgrenze folgte, was etwa 32.000 km² deutsches, damals vor allem preußisches, Territorium erneut unter französische Herrschaft gebracht hätte. Die von französischen Truppen um 1795 eroberten linksrheinischen Gebiete waren bei den territorialen Neuordnungen des Wiener Kongresses 1814 wieder unter deutsche bzw. preußische Verwaltung gekommen (Rheinprovinz). Nach einer diplomatischen Niederlage Frankreichs in der Orientkrise 1839–1841 richtete sich das nationale Interesse Frankreichs auf den Rhein. Die französische Regierung unter Adolphe Thiers erhob nun wieder Anspruch auf die linksrheinischen Gebiete und wollte den Rhein als „natürliche Grenze“ zwischen Frankreich und Deutschland etablieren. Als Reaktion kam es in den deutschen Gebieten zu Ressentiments gegenüber den Franzosen. Es gab erste Anzeichen für die Entstehung eines verstärkten Nationalismus auf beiden Seiten. Auf beiden Seiten des Rheins entstanden in der Folgezeit nationalistische Gedichte und Lieder, von denen die heute bekanntesten „Die Wacht am Rhein“ und das „Lied der Deutschen“ sind, das 1922 zur deutschen Nationalhymne wurde (seit 1991 nur noch dessen dritte Strophe). Für Deutschland hatte die Rheinkrise eine wesentliche Bedeutung, die von Heinrich Heine so beschrieben wird, dass „damals Thiers unser Vaterland in die große Bewegung hineintrommelte, welche das politische Leben in Deutschland weckte; Thiers brachte uns wieder als Volk auf die Beine.“
23 In der italienischen Textfassung ist dieser Anachronismus nicht vorhanden.
24 August Heinrich Hoffmann, bekannt als Hoffmann von Fallersleben (* 2. April 1798 in Fallersleben, Kurfürstentum Braunschweig-Lüneburg; † 19. Januar 1874 in Corvey) war ein deutscher Hochschullehrer für Germanistik, der wesentlich zur Etablierung des Fachs als wissenschaftliche Disziplin beitrug, Dichter sowie Sammler und Herausgeber alter Schriften aus verschiedenen Sprachen. Er schrieb die spätere deutsche Nationalhymne ("Lied der Deutschen"), sowie zahlreiche populäre Kinderlieder.
25 Allgemeine Musikalische Zeitung, Leipzig, No. 21 (1843) S. 398
26 Nägele, a.a.O., S.220
27 Nägele, a.a.O., S.221
28 Ferdinand Wilhelm Adam Freiherr von Gall (* 23. Oktober 1807 in Battenberg; † 30. November 1872 in Stuttgart) war Intendant der Hoftheater zu Oldenburg und Stuttgart (1846 - 1869) und Geschäftsführer des Deutschen Bühnenvereins.
29 Nägele, a.a.O., S. 183
30 "Wildbad 18. - 24. Mai 43" am Ende des dritten Aktes und "Wildbad 31. Mai - 5. Juni 43" am Ende des vierten Aktes
31 Palm, a.a.O., S. 33f.
32 Alle späteren Striche sind italienisch textiert und sind auch in der der Aufführung in Wildbad zugrundeliegenden Erstausgabe der Partitur und im neuen Klavierauszug wieder aufgemacht worden.
33 Nägele, a.a.O., S. 220

© Volker Tosta, Stuttgart im Oktober 2014

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Schlussapplaus für dreizehn Solisten in sechzehn  Partien:
v.l.n.r.: Sara Bañeras, Marco Simonelli, Gheorghe Vlad, Daniele Caputo,
Carlos Natale , Damian Whiteley, Ana Victoria Pitts, Sara Blanch, César Arrieta,
 Dario Russo, Matija Meić, Danilo Formaggia, Silvia Dalla Benetta; Dirigent Federico Longo
(Zum Vergrößern ins Bild  klicken)  
Besetzung gemäß Programmheft von "Rossini in Wildbad":
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Nachtrag 1.8.2015
Die in mehreren Punkten falschen Besetzungsangaben standen leider auch noch zum Zeitpunkt der Sendung auf der Internetseite von Deutschlandradio Kultur. Vor und nach der Sendung wurden zwar die richtigen Namen verlesen, aber wer kann die rein akustisch mitbekommen...?

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S.K.H. Carl Herzog von Württemberg, Bürgermeister Klaus Mack,
 Intendant Jochen Schönleber im Königlichen Kurtheater. Foto: Ulrich Köppen
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